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Das Mühlendorf Gschnitz – Ein Freiluftmuseum in malerischer Kulisse

Fernab von Alltagsstress, Verkehrslärm und Menschmassen lädt am Ende des idyllischen Gschnitztales ein „Lebendes Mühlendorf“ zum Staunen, Durchatmen und Verweilen ein. Zwar habe ich das Erlebnisdorf bereits öfters im Rahmen von Veranstaltungen oder Ausflügen besucht, jedoch nie dessen Entstehung und Angebot genauer hinterfragt. Diesen Sommer ergreife ich die Gelegenheit an einer Führung durch das Freilichtmuseum teilzunehmen.

Von der ersten Idee zum nachhaltigen Projekt
In seiner Funktion als Obmann des Vereins „Lebendes Mühlendorf Gschnitz“, führte uns Christian Felder durch die verschiedenen Stationen. Dabei verband er gekonnt Wissenswertes mit lustigen Geschichten und Anekdoten. So berichtete er von den ehemaligen drei Mühlen, die vor rund 40 Jahren ihren Betrieb an diesem Standort einstellten. Von der Idee, hier am Fuße des Sandeswasserfalls einen Ort zu schaffen, der seinen Besuchern/-innen vergangene Traditionen und die bäuerliche Handwerkskunst näherbringt. Ein Ort, der altes Wissen erhält und weiterträgt. Es ging jedoch nicht nur darum, ein reines Ausflugsziel im Wipptal zu entwickeln. Für die Vereinsgründer war und ist es wichtig, durch dieses Projekt das Miteinander im Dorf zu fördern. So leisten Alt und Jung ihren Beitrag, und dank vieler freiwilliger Hände wurde das Mühlendorf zum Vorzeigeprojekt.

Nachdem nun 2004 die Idee geboren wurde, galt es viele Herausforderungen zu meistern. Die Gründung eines Vereins, eine nachhaltige Planung, Gespräche mit Mitwirkenden und Ortsansässigen, sowie die Sicherstellung der Finanzierung und die Gewährleistung der Fortführung. Stolz zeigte uns der Vereinsobmann verschiedene Gerätschaften wie die Tiermühle, einen Wandermotor, die Deckengemälde in der kleinen Kapelle uvm., – allesamt Geschenke von Zufallsbekanntschaften oder Menschen, die das Bergsteigerdorf und speziell dieses Projekt ins Herz geschlossen haben. Es wurden ganze Mühlen, Kornkästen, Werkstätten, Backöfen, Waschstuben und Zäune nach historischen Vorlagen und mit althergebrachten Handwerkstechniken, unter Verwendung von originalem Altholz und Originalmaterialien, nachgebaut bzw. wiederaufgebaut. Ergänzend zu den baulichen Maßnahmen wurden gemeinsam mit Ortsansässigen altes Wissen, Geschichten und Sagen rund um das Bergsteigerdorf zusammengetragen. Erhalten hat diese Martina Pranger in ihrem Buch „Eine sagenhaft historische Wanderung durch das Gschnitztal“. Ein besonderes Highlight: wer durch das Mühlendorf wandert kann der Stimme von Ludwig Dornauer (bekannt aus z.B. Piefke Saga, Tatort) lauschen, der aus diesem Sammelband vorliest.